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In dem Zeitungsartikel „Horrortrip Schule“ von Pier Hinrichs, Julia Koch, Cordula Meyer, Beate Phillip und Caroline Schmidt, der November 2003 im Spiegel erschienen ist, geht es um einige Missstände in deutschen Schulen. Anderes jedoch, als man heutzutage vielleicht denken könnte, ist hier  vor allem die Rede von den Lehrern und nicht den Schülern.
 
Schon die erste Zeile macht klar, in welche Richtung der Artikel zielt. „Der Berufsstand der Lehrer steckt in der Krise.“ (Z. 1). Ist in der Hinleitung zum Text noch kein Grund eindeutig, werden folgend in drei Beispielen Motive herausgearbeitet.
Das erste Beispiel stellt Karl-Heinz Winkler vor, der sich mit 51 Jahren frühpensionieren lies. Als Anlass meinte er, die Schule mache ihn krank. Kurz darauf stieg er als Abgeordneter der Schill-Partei in die Kommunalpolitik ein. Als Außenstehender regt sich da stark der Gedanke, dass er einfach keine Lust mehr auf seinen Lehrerberuf. Außerdem bekommt er nun seine Beamtenpension ausgezahlt; beziehungsweise einen großen Teil.
Wurde im ersten Beispiel ein Lehrer mit eher negativer Einstellung dargestellt, so ist die Geschichte von Jürgen Gillhausen das Gegenteil. Er war ein sehr engagierter Lehrer; er machte Projekte mit seinen Schüler – auch außerhalb der Schulwoche – und übernahm die Klasse einer erkrankten Kollegin. Doch erhielt er nicht nur keine Unterstützung seitens seiner Kollegen, sondern das Gegenteil war der Fall: er wurde von seinen Kollegen weggemobbt und resignierte. Erschreckend kann man feststellen, dass Mobbing nicht nur unter Schülern herrscht. Der Auslöser wird von Gillhausen selber genannt: er habe seinen Kollegen gezeigt, dass man durch aus mehr arbeiten könne (Z. 14 (ohne Gewähr)). Somit beklagt ein „Insider“, als den man von Gillhausen sehen könnte, selbst die Faulheit der Lehrerschaft.
Das nächste Exempel beschäftigt sicht mit der Ausbildung der Lehrer. So berichtet Stefan J. von seinen Erfahrung im Studium und Referendariat. Statt Lernpsychologie habe er lieber eine Philosophie Lesung besucht. Im Referendariat wäre er überfordert und unvorbereitet gewesen. Bemerkenswert, dass die „Ästhetische Erfahrung der Natur“ im beim Unterrichten nicht weiter half, woran er natürlich selber Schuld hat.
Nachdem nun Lustlosigkeit, Mobbing und miserable Einstellung als Gründe für schlechten Unterricht verallgemeinert wurden, liefert der fünfte Abschnitt ein weiteres Argument: Faule Säcke seien die Lehrer nach einem Zitat des Exbundeskanzlers Schröder. Des Weiteren seien Lehrer überbezahlt und unterdurchschnittlich Belastet.
 
Handelt der Text bis zu diesem Punkt ausschließlich von den Lehrern und Kritik an eben diesen, stellt Abschnitt Nummer 6 kurz klar, dass es um „das Versagen der Schule“ (Z.?) geht und, dass nicht allein die Lehrer daran schuld seien. Vielmehr würden die Schüler zu sehr von modernen Medien beeinflusst und Engagement der Lehrer, die Schule für Schüler interessanter zu machen, wird von keinem anerkannt.
Der letzte Abschnitt ist als eine Art Erklärung aufzufassen: Lehrer sitzen vor einem Haufen lern-unwilliger Schüler, auf die zuhause der Computer wartet, und sollen nun versuchen ihnen etwas beizubringen. Doch macht es keinen Unterschied, ob ein Lehrer sich Mühe macht, oder sich nicht um den Unterricht kümmert. Gefeuert werden kann ein Beamter nicht und die Bezahlung ist einheitlich.
 
 
Ich denke genau dies will der Text vermitteln: für die Lehrer gibt es keine Anreize, beziehungsweise wer sich besonders reinhängt wird womöglich sogar von seinen Kollegen ausgebremst.
 
 

Leserbrief zu „Horrortrip Schule“
 
Sehr geehrte Damen und Herren Autoren,
Ihr Artikel im Spiegel, „Horrortrip Schule“ hat mir zu denken gegeben. Zunächst stimmte ich mit Ihnen vollkommen überein, wenn Sie sagen, dass viele Lehrer faul oder desinteressiert auftreten. Als Vater von zwei Kindern, welche nun beide das Gymnasium besuchen, muss ich ehrlich sagen, dass ich über die Einstellungen so mancher Lehrer schockiert bin! So scheinen viele ihren Unterricht jedes Jahr gleich zu gestalten und seit Jahren nichts zu verändern. Da meine Söhne einen Altersunterschied von 4 Jahren haben, wäre es beinahe amüsant zusehen, wie oft beide dieselben Arbeitsblätter kriegen oder sogar die gleichen Arbeiten! Ich denke es ist absolut kontraproduktiv, für das Lernverhalten der Schüler. Arbeiten vergangener Jahren gehen Reih um und die Schüler lernen kaum noch etwas!
Auch dass es Lehrer gibt, die unvorbereitet und hilflos auf die Schüler losgelassen werden, ist mir nicht neu. Ich war froh als mein jüngster Sohn erzählte, es gäbe einen neuen sehr jungen Lehrer auf der Schule, doch durch Gespräche mit anderen Eltern bekam ich zu Ohren, dass dieser mit dem Stoff und der Vermittlung weniger vertraut schien als die Schüler.
Ich möchte nicht pauschal sagen, dass ich alle Lehrkräfte für faul und arbeitsunwillig halte, doch gibt es leider sehr viele Negativbeispiele…
Auch der Punkt, dass sich die jungen Leute heutzutage mehr mit modernen Medien als mit Schule beschäftigen, steht außer Frage. Diesem Fakt, können wohl nahezu keine Eltern widersprechen. Doch ist es denn nicht so, dass man Schule und moderne Medien auf einen gemeinsamen Nenner bringen kann? Doch dazu müssten die Lehrer wiederum anderes an ihren Stoff gehen, womit wir bei oben genanntem Problem wären.
Ich persönlich, denke dass der Grund für die oft mangelnde Bereitschaft der Lehrer, nicht ausschließlich das Gehalt aber ebenso sehr der Fakt ist, dass Beamte nicht einfach entlassen werden können. Ich spreche aus persönlicher Erfahrung, wenn ich sage, dass ein Posten, welcher nur schwer gekündigt werden kann, zum Ausruhen verleitet.
Ich stelle mir die Frage, was dagegen spricht, die Lehrer als Angestellte, als Dienstleister zu sehen, die nach Leistung bezahlt und entlassen werden können und nicht als Beamte, die nach Gutdünken besoldet werden und oft mehr verdienen als berechtigt.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Franz K.
 
 
 
© made and published by Kai Kucharzewski
 
 
   
 
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